Der Begriff Ridehailing leitet sich vom englischen Wort „hailing“ ab, was so viel wie „herbeirufen“ bedeutet. Bei diesem Mobilitätsangebot kannst du dir also eine „Fahrt herbeirufen“. Ähnlich wie bei einem Taxi forderst du einen Fahrer an, der dich gegen eine Gebühr an dein gewünschtes Ziel bringt. Während du ein Taxi spontan über ein Handzeichen an der Straße ordern kannst, buchst du bei Ridehailing eine private Fahrt per App oder über andere digitale Plattformen.
Ridehailing ist ein komfortabler Fahrdienst für den Transport von Haus zu Haus, der bereits in großen Städten wie Berlin, Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Köln und München verfügbar ist. Die Nutzung erfolgt vorwiegend für Fahrten zum Flughafen oder zu Bahnhöfen.
Entwickelt hat sich der Fahrservice in den USA, wo er genauso wie in Asien besonders beliebt ist. Im weltweiten Vergleich wird für das Jahr 2023 in China am meisten Umsatz erwartet. Laut einer Studie von Accenture ziehen es sogar zwei Drittel der Nutzer von Ridehailing in den Vereinigten Staaten in Erwägung, in den nächsten zehn Jahren ihr eigenes Auto zu verkaufen.
Bei Ridesharing oder Carpooling handelt es sich dagegen um eine klassische Mitfahrgelegenheit. Die Fahrt findet immer statt, auch wenn keine Mitfahrer dabei sind. Ein privater Chauffeur pendelt beispielsweise zwischen zwei Orten und nimmt Personen auf der Strecke mit, um die Benzinkosten aufzuteilen. Anbieter und Passagiere finden dank Digitalisierung ebenfalls über eine App zusammen.
Nicht zu verwechseln ist Ridehailing als Fahrdienst mit Carsharing, bei dem Nutzer ein Auto nacheinander mieten und selbst fahren. Beim Free-Floating-Carsharing lässt sich das Fahrzeug innerhalb eines bestimmten Geschäftsgebietes des Anbieters zurückgeben. Abhol- und Rückgabeort sind bei stationsgebundenem Sharing jedoch derselbe. Mieten kannst du das Auto entweder pro Minute oder für mehrere Tage.
Gegenüber anderen Fahrdiensten hat Ridehailing folgende Vorteile:
Dennoch gibt es auch Nachteile zu bedenken, die sich durch die Nutzung von Ridehailing ergeben können:
Allerdings konnte in einer Studie der Wissenschaftsvereinigung „Union of Concerned Scientists“ herausgefunden werden, dass der Ridehailing-Markt sogar zu einem Anstieg der Luftverschmutzung um 69 Prozent führt. Ursache dafür ist, dass Ridehailing weniger die Fahrten mit dem privaten Auto, sondern vielmehr ÖPNV-Fahrten ersetzt. Das Problem will die Politik in Zukunft durch den vermehrten Einsatz von E-Autos lösen.
Es wird zudem erwartet, dass in den nächsten Jahren in größerem Umfang autonome Fahrzeuge eingesetzt werden. Das ermöglicht Ridehailing-Unternehmen, ihre Betriebskosten zu senken und die Sicherheit der Fahrgäste zu verbessern. Eine schwedische Studie zeigte jedoch, dass sich auch mit mehr autonomen Fahrzeugen das Verkehrsaufkommen in Städten nicht reduzieren lässt.
Vielmehr braucht es zukünftig Konzepte und gesetzliche Regelungen, die verschiedene Angebote der Mobilität gleichermaßen einbinden, um den Verkehr als Ganzes zu reduzieren.