Privat

Geschäftlich

GAP-Versicherung: Wann ist diese Absicherung sinnvoll?

Die GAP-Versicherung ist ein zusätzlicher Versicherungsschutz bei Notfällen, die mit einem geleasten Fahrzeug vorkommen können. Es stellt sich jedoch die Frage, wie sinnvoll ein GAP-Schutz ist und welche Kosten auf Leasingnehmer damit zukommen.

 

Was ist eine GAP-Versicherung?

Die GAP-Versicherung ist eine Zusatzversicherung für geleaste oder kreditfinanzierte Fahrzeuge. Die Police kann ergänzend zur Kaskoversicherung abgeschlossen werden. Leasingnehmer haben also die Wahl, ob sie eine GAP-Deckung buchen möchten, wenn sie ein Fahrzeug leasen.

Die Abkürzung „GAP“ stammt aus dem Englischen und bedeutet "Lücke". Die drei Buchstaben stehen für „Guaranteed Asset Protection“. Übersetzen lässt sich das mit „garantierten Vermögensschutz“.

KINTO One

Exklusive Leasing-Angebote für Geschäftskunden

Die GAP-Abdeckung schließt im Falle eines Totalschadens oder bei Diebstahl die finanzielle Lücke zwischen dem Wiederbeschaffungswert eines geleasten Fahrzeuges und den noch anfallenden restlichen Raten des Leasings. Der Wiederbeschaffungswert entspricht dem Wert des Fahrzeuges, der für den Kauf eines gleichwertigen Gebrauchtfahrzeuges am Tag des Schadens anfallen würde. Die GAP-Versicherung ist auch als Differenzschutz oder Differenz-Deckung bekannt.
 

Welche Schäden sind durch eine GAP-Versicherung abgedeckt?

Die GAP-Deckung bietet einen finanziellen Schutz, wenn ein Leasingnehmer einen noch gültigen Leasingvertrag durch einen Schadensfall vorzeitig beenden muss. Diese Situation tritt ein, wenn das Fahrzeug bei einem Unfall oder anderweitig so stark beschädigt wird, dass die weitere Nutzung wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll ist. Sobald ein Leasingnehmer das Auto nicht mehr nutzen kann und es deshalb stillgelegt werden muss, ist es auch nicht mehr möglich, das Fahrzeug an den Leasinggeber zurückzugeben. Der Versicherungsschutz der GAP-Deckung gilt für folgende Schadensfälle:

  • Totalschaden: Ein Totalschaden liegt vor, wenn das Leasingfahrzeug durch einen Unfall so stark beschädigt ist, dass die veranschlagten Reparaturkosten höher sind als der Wiederbeschaffungswert. Die GAP-Deckung dient dazu, die Differenz der beiden Beträge auszugleichen.
  • Diebstahl: Bei einem Autodiebstahl greift die GAP-Versicherung ebenfalls. Während die Kaskoversicherung für den Wiederbeschaffungswert des Autos aufkommt, übernimmt die GAP-Versicherung den Differenzbetrag zum Ablösewert des Leasings.

Kosten für einen zusätzlichen GAP-Schutz

Häufig entstehen durch eine GAP-Abdeckung keine Extrakosten, denn sie ist fester Bestandteil eines Leasingvertrages. Allerdings werden die Kosten auf die jeweiligen Leasingraten aufgerechnet. Wenn Leasingnehmer eine GAP-Versicherung nachträglich oder zusätzlich zu einer Kaskoversicherung abschließen, richtet sich die Beitragshöhe nach den Vertragsbedingungen des Versicherungsanbieters, dem gewählten Fahrzeugmodell und der Dauer der Leasinglaufzeit.

Eine Kaskoversicherung mit GAP-Abdeckung ist in der Regel etwa sieben Prozent teurer. Versicherungsnehmer können zwischen einer vollständigen Deckung der Kosten oder einer Selbstbeteiligung wählen. Die Tarife richten sich meistens nach der Schadenfreiheitsklasse.

 

GAP-Absicherung schließt Kostenlücke bei Totalschaden

Die GAP-Deckung besitzt sowohl bei Leasingfahrzeugen als auch finanzierten Fahrzeugen eine hohe Relevanz. Wenn Leasingnehmer mit dem Auto einen Unfall haben, kommt die Vollkaskoversicherung grundsätzlich für den entstandenen Schaden auf. Wenn das Fahrzeug allerdings so stark beschädigt wurde, dass sich eine Reparatur nicht mehr lohnt, müssen Leasingnehmer den Leasinggeber finanziell entschädigen.

Der gleiche Fall tritt ein, wenn Nutzer das geleaste Fahrzeug aufgrund von Diebstahl nicht mehr zurückgeben können. Die Kfz-Versicherung übernimmt meist nur die Kosten für den Wiederbeschaffungswert des geleasten Fahrzeuges. Den Restwert müssen Leasingnehmer selbst tragen, sodass dabei hohe Kosten entstehen können. Der Abschluss einer GAP-Deckung führt jedoch dazu, dass die finanzielle Belastung für den Differenzbetrag auf die Versicherung übergeht.

Neupreisentschädigung ist keine echte Alternative zum GAP-Schutz

Manche Autoversicherungen für Leasingfahrzeuge beinhalten eine Neupreisentschädigung. Wenn ein solcher Passus in der Police vorhanden ist, kommt die Versicherung bei einem Schaden für den kompletten Neuwert des geleasten Autos auf. Der besondere Versicherungsschutz gilt allerdings nur für die ersten zwölf bis 24 Monate nach der Erstzulassung des Fahrzeugs.

 

 

 

Bereits geleistete Leasingbeiträge werden ebenfalls nicht berücksichtigt. Eine Neuwertentschädigung ersetzt deshalb die GAP-Deckung nicht, sondern ist lediglich eine sinnvolle Ergänzung. Die GAP-Versicherung greift, wenn die Gültigkeit der Neupreisentschädigung ausläuft. Diese Situation entsteht vor allem bei älteren gebrauchten Leasingfahrzeugen. Hier erfolgt keine Erstattung des Neuwertes mehr oder die festgelegte Summe für das Leasing übersteigt den Neupreis. Dann erfüllt der GAP-Schutz seine Funktion und dient als Absicherung.

Für wen lohnt sich der GAP-Schutz?

Leasingnehmer sollten vor der Unterschrift unter einen Leasingvertrag überprüfen, ob ihre Kfz-Versicherung bereits eine GAP-Abdeckung beinhaltet. Andernfalls macht es Sinn, die Versicherung mit einem GAP-Schutz zu erweitern und den höheren Versicherungsbeitrag zu zahlen. Vor allem bei Leasing-Fahrzeugen der gehobenen Mittelklasse oder der Oberklasse ist der zusätzliche Schutz sinnvoll. Bei diesen Modellen ist der Wertverlust deutlich höher als bei anderen Fahrzeugklassen.

Vor allem in den ersten Jahren sinkt der Wiederbeschaffungswert enorm und ist dadurch schnell niedriger als die vereinbarte Restforderung. In der Folge entstehen bei einem wirtschaftlichen Totalschaden höhere Kosten für den Leasingnehmer, die nicht von der Vollkaskoversicherung übernommen werden.

Zudem ist eine GAP-Deckung bei Leasingverträgen zu empfehlen, die auf Grundlage der zurückgelegten Kilometer abgerechnet werden. Denn auch bei dieser Leasingvariante ist ein Totalschaden des Fahrzeuges möglich. Zudem lohnt sich der GAP-Schutz bei der Finanzierung eines neuen Autos. Zum Ende der Finanzierung geht das Auto in das Eigentum des Kreditnehmers über. Dennoch schließt die GAP-Versicherung bei einem Totalschaden die Lücke zwischen der Restforderung des Kreditgebers und dem Wiederbeschaffungswert.
 

Wann sollten Leasingnehmer die GAP-Deckung abschließen?

Für Leasingnehmer bietet es sich an, den Differenzschutz direkt mit dem Leasingvertrag oder dem Finanzierungsvertrag eines Neuwagens abzuschließen. Im Idealfall beinhaltet die Kfz-Versicherung bereits eine solche Abdeckung. Zwar ist es möglich, die GAP-Versicherung nachträglich zur Police hinzuzufügen, aber nicht immer rentieren sich die zusätzlichen Kosten dann.

Wenn der Finanzierungsvertrag oder der Leasingvertrag absehbar auslaufen, lohnt sich die GAP-Deckung meistens nicht mehr. In diesem Fall ist die Restforderung niedriger als der Wiederbeschaffungswert des Autos. Allerdings gilt es zu bedenken, dass die Auslösesumme oder die Schlussrate beim Leasing eines Autos höher sein kann als die normale monatliche Leasingrate.
 

Vorteile und Nachteile des GAP-Versicherungsschutzes

  • Eine GAP-Versicherung bietet den Vorteil, dass der Leasingnehmer im Falle eines Totalschadens nicht auf den Kosten sitzen bleibt, die von der Vollkaskoversicherung nicht übernommen werden. Gerade bei Neuwagen oder gehobenen Fahrzeugklassen entstehen schnell sehr hohe Summen zur Schadensbegleichung.
  • Als Nachteil wirken sich die höheren monatlichen Versicherungskosten aus.

Fazit

Ein GAP-Schutz ist grundsätzlich nicht zwingend für geleaste Fahrzeuge nötig, aber in bestimmten Fällen empfehlenswert. Eine Entscheidung hängt also von verschiedenen Faktoren ab, um eine maßgeschneiderte Lösung für ein Fahrzeugleasing zu finden. KINTO bietet verschiedene Möglichkeiten für den Versicherungsschutz an. Lassen Sie sich gern beraten.

KINTO One

Exklusive Leasing-Angebote für Geschäftskunden